Der Leserbrief

 

 

 

Wortanzahl bei der sRDP/BRP:

270 bis 330 Wörter

 

Wie wird ein Leserbrief definiert?

Ein Leserbrief ist eine schriftliche Meinungsäußerung einer Person zu einem veröffentlichten Thema in einer Zeitung. Du kannst damit, Lob, Kritik oder eigene Gedanken zu einem Artikel oder einer aktuellen Diskussion ausdrücken.

 

Wie baust du einen Leserbrief auf?

Du kannst deinen Leserbrief grundsätzlich auf zwei Arten aufbauen, inhaltlich würde sich aber nichts ändern, weswegen ich nur auf eine Möglichkeit eingehe – das ist die gängige Variante.

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, dann beginnst du deinen Leserbrief mit einem Briefkopf. Du beginnst mit der/dem Absender/in, dann folgt die/der Empfänger/in:

Vorname Nachname

Straße Hausnummer/Türnummer

PLZ Ort

Telefonnummer

E-Mailadresse

 

Zeitung

z.Hd. Name der/des Autor/in oder Redaktion

Straße Hausnummer/Türnummer

 

Da die meisten Leserbriefe heutzutage online eingehen, beginnst du oben rechtsbündig mit Ort, am Datum. Darunter kommt die Betreffzeile, die du am Computer fett unterlegst, du könntest sie bei der Matura färbig gestalten, aber das ist kein Muss, konzentriere dich lieber auf den Inhalt. Das Wort „Betreff“ schreibst man im Übrigen seit über 20 Jahren nicht. Aber wenn dein/e Professor/in darauf besteht, dann schreibe es lieber. Die Betreffzeile sollte aussagekräftig sein. Falls dir aber überhaupt nichts einfällt, schreibe Leserbrief zu „Titel des Berichts“. Darunter wiederum folgt die Anrede. Um diese korrekt zu formulieren, achte auf die Situation bei der Angabe. Manchmal steht, dass du der Redaktion schreibst, dann verwendest du Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion! Steht, dass du deinen Leserbrief an die/den Journalist/in schreiben sollst, dann schreibst du Sehr geehrte Frau Nachname oder Sehr geehrter Herr Nachname! Verwende niemals den Vornamen, das ist unhöflich. Ob du am Ende ein Rufzeichen oder einen Beistrich setzt, ist Geschmackssache. Da ich doch älter bin, setze ich ein Rufzeichen.

 

Wie verfasst du nun die Einleitung?

Hier kommt es darauf an, ob die/der Autor/in bekannt, unbekannt ist oder du an die Redaktion schreiben musst. Es gibt zwar drei Möglichkeiten, sie unterscheiden sich aber nur gering.

Zuerst möchte ich aber darauf eingehen, was du in die Einleitung einbauen solltest: Einerseits sollst du die Eckdaten des Artikels erwähnen, andererseits den Redeanlass.

 

Was ist nun der Redeanlass?

Der Redeanlass beschreibt zum einen, wie du über den Artikel denkst. Bist du wütend, überrascht, erfreut oder sogar enttäuscht? Zum anderen solltest du anführen, welche Rolle du beim Schreiben innehast: Maturant/in, Schüler/in, Lehrling… Außerdem musst du kurz begründen, warum du so über den Inhalt des Artikels denkst.

 

Variante 1: (Autor/in bekannt)

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel „Titel“ vom Datum gelesen. Als ROLLE bin ich erfreut, dass endlich jemand schreibt, was ich mir schon lange denke, denn…

 

Variante 2: (Autor/in bekannt, aber an die Redaktion)

Mit großem Interesse habe ich den Artikel „Titel“ von Vorname und Nachname der /des Autor/in vom Datum gelesen. Als Rolle bin ich erfreut, dass endlich jemand schreibt, was ich mir schon lange denke, denn…

 

Variante 3: (Autor/in unbekannt, daher an die Redaktion)

Mit großem Interesse habe ich den in Ihrer Zeitung veröffentlichten Artikel „Titel“ vom Datum gelesen. Als Rolle bin ich erfreut, dass endlich jemand schreibt, was ich mir schon lange denke, denn…

 

Wie schreibst du nun den Hauptteil?

Grundsätzlich lässt du dich von den Operatoren (= ‚bullet points‘) leiten. Sie geben dir vor, was du zu schreiben hast. In den meisten Fällen musst du zuerst einmal den Inhalt in Kürze wiedergeben, den Sachverhalt schildern oder Gründe benennen. Bitte halte dich kurz, die Leser/innen sollen nur wiederholt erfahren, was in dem Artikel steht. Daher nicht mehr als zehn Prozent der Gesamtlänge. Nun folgt ein Absatz.

 

Jetzt musst du zum Thema oder zu einem Punkt kritisch Stellung nehmen. Beachte die Angabe genau. Du darfst hier nicht mehrere Sichtweisen anführen, denn es gibt nur eine Meinung: deine. Das ist der längste Teil deines Leserbriefs. Er sollte ungefähr 50 Prozent ausmachen.

 

Wie schreibst du den Schluss?

Du beendest deinen Leserbrief mit einem Appell. Das ist eine dringliche Bitte bzw. eine Aufforderung. Du möchtest damit bezwecken, dass eine bestimmte Zielgruppe darüber nachdenkt, weswegen du deinen Appell auch an sie richtest.

Danach beendest du deinen Brief mit Mit freundlichen Grüßen und darunter führst deinen Namen, Alter, Beruf und deine PLZ an.

 

Gibt es sonst Besonderheiten?

 

Bedenke, dass dein Leserbrief veröffentlicht werden kann, das Problem nur aus deiner Warte beleuchtet und du die Leser/innen beeinflussen möchtest. Beleidige oder diskriminiere niemanden.

 

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