Empfindungs- oder Ausrufewörter werden verwendet, um Empfindungen und Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Sie werden auch für Ausrufungen gebraucht. Manchmal sind es auch sehr lautmalerische Wörter, weswegen sie dann ein *Onomatopoetikon sind. Sie werden in den meisten Fällen mit einem Beistrich oder einem Rufzeichen vom Satz abgetrennt.
Beispiele:
"Au, das tut mir weh!"
"Pfui, das ist so ekelig!"
"Ah, das hat er wirklich gut gemacht!"
"Hm, das muss ich mir noch einmal überlegen!"
Auch das Unwort "Oida!", das sich bei Schüler/innen größter Beliebtheit erfreut, ist eine Interjektion.
Weitere Beispiele:
ach, Mist, aha, au, äh, nanu, hallo, oh, tschüss, bäh, oha, ächz, tja, putt-putt, sch-sch-sch, piep-piep, grins, peng, rums, blub-blub, schnipp, heda, verdammt, cool, pssst, hatschi, igitt, tja, stöhn, hoppala, ja, nö, quieeetsch, prost, hopp, genau, seufz, richtig, eh, naja, gähn, Mensch, komm, Donnerwetter, geh.
Arten der Interjektionen:
Primäre Interjektionen sind menschliche oder auch tierische Laute oder eine Nachahmung eines Geräusches (= Onomatopöie) sind von keinen anderen Wortart abgeleitet: aua, au, uff, ih, haha…
Sekundäre Interjektionen sind Wörter wie Mensch, Scheiße, Mist... Sie beziehen sich auf ein anderes Wort oder leiten sich von diesem ab. Sie sind tatsächlich nur als ein Ausruf zu verstehen- z. B. Scheiße! ist als Schwierigkeit und Miss- geschick oder Fluch zu verstehen.
Es ist natürlich auch möglich, die Interjektionen genauer zu unterteilen:
Typ |
Beispiele |
Merkmale |
Aufforderungswörter (Appellinterjektion) |
pst, prost |
Fordern zum Handeln auf. |
Gesprächswörter
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okay, gut, genau |
Werden im Gespräch gebraucht. Sonderform sind Verzögerungslaute. Erfüllen eine kommunikative Funktion.
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Grußwörter |
hallo, huhu, tschüss, hi
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Dienen zum Begrüßen oder Verabschieden. |
Inflektive
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seufz, ächz, grins, gähn |
Wörter, die auf das Tun einer Person verweisen. Häufig im Comic verwendet. Bildung durch Weglassen der Infinitivendung –n oder –en bei Verben.
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Lock- und Scheuchlaute (Appellinterjektion)
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putt-putt, miez-miez, hü, husch |
Aufforderung – vor allem an Tiere - sich zu bewegen. |
Nachahmungen (Onomatopoetika) |
Boing, puff, peng, klonk, wau, mäh |
Lautliche Nachahmung anderer Geräusche.
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Symptominterjektion |
ach, aha, igitt, huch, hurra |
Weisen auf eine Empfindung des Sprechers hin. |
Verzögerungslaut |
äh, ähm, hm |
Form der Gesprächswörter. Dienen der Verzögerung, um eine Sprechpause zu füllen.
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Wörter anderer Wortarten |
Donnerwetter, Mensch, Mist |
Sind Ausrufe, die sich auf ein anderes Wort beziehen oder sich von diesem ableiten. Meistens haben sie dann nicht mehr die Bedeutung des jeweiligen Wortes sondern sind als Ausruf zu verstehen.
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Quelle: Herbert Paukert/Susanne Holböck: DEUGRA. 5. Auflage.
Exkurs:
Als ich eines Tages mit der U-Bahn gefahren bin, sind mir zwei junge Damen gegenüber gesessen, als plötzlich die eine zur anderen sagte: "Oida, de Oide hot an Oidn, Oida!". Grundsätzlich bin ich nicht gegen Geminationen (= Wiederholungen), aber nur dann, wenn sie gut eingesetzt sind! z.B.: Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an! (aus: Der Erlkönig von Johann Wolfgang von Goethe).
*Onomatopoetikon: eine rhetorische Figur, die die Natur nachahmt: z.B.: kikeriki.