Franz Kafka

 

Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 in Prag geboren, wo er auch zur Schule ging und im Jahre 1901 seine Matura ablegte. Zuerst studierte er Chemie, wechselte aber schnell zu Jus. In diesem Fach promovierte er auch im Jahre 1906, wechselte zwischenzeitlich jedoch zu Germanistik und Kunstgeschichte.

 

In der Zeit seines Studiums wurde Max Brod sein bester Freund und durch ihn lernte er weitere Vertreter des Prager Literaturkreises kennen. Seine Jugend- und Studienzeit war durch seinen Vater, der sehr autoritär war, gekennzeichnet, was sich später auch in einem seiner Werke, Brief an den Vater (1919) niederschlug.

 

Ab 1908 arbeitete Kafka als Beamter in der Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt, bei welcher er bis 1922 blieb. 1912 machte er Bekanntschaft mit Felice Bauer, mit welcher er sich im Jahre 1914 und 1917 verlobte. Zu einer Hochzeit kam es aber nicht. 1915 erschien seine Erzählung Die Verwandlung.

 

1917 erkrankte der Schriftsteller an Tuberkulose, eine bakterielle Infektionskrankheit, die beim Menschen am häufigsten die Lungen befällt. 1920 bis 1921 pflegte Kafka regen Kontakt mit Milena Jesenská, die als Übersetzerin für seine Werke tätig war. 1922 verschlechterte sich seine Krankheit, die dann schließlich am 3. Juni 1924 im Sanatorium Kierling zu seinem Tode führte. 1923 fand er in Dora Diamant schließlich seine letzte Lebensabschnittsgefährtin.

Kafka wollte, dass seine Manuskripte vernichtet werden. Max Brod jedoch hat sie nach seinem Tod herausgegeben.

 

Weitere Werke des Schriftstellers sind:

 

Betrachtung (1912), Die Verwandlung (1915), Beim Bau der chinesischen Mauer (1917), Ein Bericht für eine Akademie (1917), Ein Landarzt (1917), Brief an den Vater (1919 entstanden, 1952 erschienen), In der Strafkolonie (1919), Ein Hungerkünstler (1922), Das Urteil (1923) u.a.

 

Quelle: Claudio Mende, Franz Kafka. In: Ders. (Hg.), Deutsche Literaturgeschichte – Epochenüberblicke. Königsliteraturgeschichte. CD-ROM.